Saatgut beizen

Saatgutbeizung, ein warmes Bad ist doch was Schönes

nicht nur für unsereins, sondern auch für Saatgut. Und jetzt ist genau die richtige Zeit dafür. Als „Badezusatz“ kann man Kamille, Schachtelhalm, Wurmtee, Knoblauch oder Baldrian verwenden. Und warum das ganze? Es stärkt und kräftigt die Samen und damit auch die Keimlinge gegen allerlei Widrigkeiten.

Die Samen keinem zuallererst schneller und besser und die so gestärkten Keimlinge wachsen auch zügiger. Die keimenden Pflanzen sind dadurch auch viel besser gegen gemeine Bakterien und böse Pilze gefeit. 😉

Die gefürchtete „Umfallkrankheit“ ist damit gebannt. Wärmeliebende Keimlinge (z.B. Paradeiser, Gurken, Paprika etc.) sind davon meistens besonders betroffen. Verschiedene Pilze im Boden (Merke, nicht jeder Pilz ist lieb! 😊 ) befallen die Würzelchen der Pflänzchen und kappen damit die Nährstoffzufuhr. Und das frisch aufgegangene Saatgut schaut dann aus, wie ein Fichtenwald nach einem Hurrikan, da steht nix mehr. Außerdem ist diese Krankheit auch noch sehr ansteckend. Und ein rechtzeitiges kräftigendes Bad tut in diesem Falle Wunder.

Die „Umfallkrankheit“ ist aber nicht mit „Vergeilen“ zu verwechseln. Beim Vergeilen hat das Pflänzchen zu viel Wärme, aber zu wenig Licht und wird dadurch ewig lang, bis es dann irgendwann aufgrund der Schwerkraft umfällt.

So wie wird nun gebeizt: Prinzipiell werden die Samen lose in einer Beize gebadet (wie lange hängt von der jeweiligen Samenart ab). Danach wird durch ein Sieb abgeseiht und das Saatgut auf einem Papier getrocknet. Möglichst ohne dass sie verklumpen. Danach sollte man sie zügig aussäen. Wenn nämlich die Samen zu lange liegen bleiben, werden sie auch ohne Erde keimen.

Jetzt geht es los!

Kamille

Auf ¼ Liter kochendes Wasser kommt ein Teelöffel getrockneter Kamillenblüten. Das eine Stunde ziehen lassen und das Saatgut dann darin baden.

Schmetterlingsblütler (Faboideae = Hülsenfrüchtler), also Erbsen und Bohnen mögen das besonders.

Badezeiten:
30 Minuten für Bohnen, Endivien, Feldsalat, Fenchel, Lauch, Mangold, Karotten, Paprika, Paradeiser
60 Minuten für Chinakohl, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Puffbohnen
120 Minuten für Erbsen, Linsen

Baldrian

Auf ¼ Liter kaltes(!) abgekochtes Wasser gibt man zwei Tropfen Baldrianblüten-Extrakt. Das wird ein paar Minuten sehr gut umgerührt.

Badezeiten:
30 Minuten für Zwiebeln, Lauch, Gurken, Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli, Kürbis

Schachtelhalm

Auf 0,5 Liter Wasser gibt man 10 g getrockneten Ackerschachtelhalm. Das Ganze wird ca. 1 Stunde gekocht. Für die Beize wird alles 1:1 mit Wasser verdünnt.

Badezeiten:

30 Minuten für Erdäpfel
90 Minuten für alles andere

Knoblauch

Auf 1 Liter lauwarmes (abgekochtes) Wasser gibt man 100 g frischen, kleingehackten Knoblauch. Das sollte dann maximal 1 Stunde lang ziehen.

Besonders geeignet für Paradeiser, Ringelblumen, Rittersporn
NICHT geeignet, weil sie es nicht vertragen, für alle Kohlarten, Erbsen, Bohnen und Lupinen!