Asseln als Mitbewohner und Nachbarn
Was die wenigsten Leute wissen, Asseln gehören, man glaubt es kaum, zu den Krebstieren. Unsere Asseln im Garten gehören zu den Landasseln, im Gegensatz zu all den anderen Asselgruppen sind sie nicht mehr ans Wasser gebunden und können dauerhaft an Land leben. (Sie sind übrigens die einzigen Krebstiere, die dies können). Es gibt ca. 3500 Landasselarten weltweit, bei uns kommen ca. 50 Arten vor. Die einzelnen Arten haben sich mit unterschiedlichen Atmungsorganen an ihre Umwelt angepasst. Manche besitzen noch Kiemen, während weiter entwickelte Arten schon Trachäenatmung entwickelt haben, feucht müssen sie es aber alle haben, sonst klappt es mit dem Atmen etwas schlecht.
Die zwei häufigsten Arten, die bei uns im Garten und im Keller auftauchen ist einmal die Mauerassel (Oniscus asellus) und die Kellerassel (Porcellio scaber). Der Name „Assel“ läßt sich aus dem lateinischen „asellus“ (=das Eselchen) ableiten. Und die Kellerassel ist das unsaubere Schweinchen (porcella = Schweinchen, scaber = unsauber, rauh).
Mauerassel und Kellerassel unterscheiden sich nur für Spezialisten. Da sie jedoch beide Saprophagen sind und sich von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren, wird hier nicht mehr weiter zwischen den beiden Arten unterschieden. Eins sei noch angemerkt, die Kellerassel braucht es nicht ganz so feucht wie die Mauerassel.
Asseln lieben feuchte und dunkle Orte
… wo es viel abgestorbenes Pflanzenmaterial zu fressen gibt. Zum Beispiel unter der Rinde von abgestorbenen Bäumen, unter Steinen, in der Streuschicht und ganz wichtig für uns im Komposthaufen. Asseln fressen alles organische, manches sogar zweimal, da einige Stoffe beim ersten Mal im Darm nicht vollständig abgebaut werden können. Sie brauchen für die Verdauung Sand und mineralische Komponenten und können daher genau wie Regenwürmer einen Ton-Humus-Komplex bilden. Damit erhöhen sie, ebenso wie Regenwürmer, die Bodenfruchtbarkeit.
Asseln sind fast immer getrennt geschlechtlich, haben also Männchen und Weibchen. Die Fortpflanzung ist bei Asseln etwas aufwendiger. Nach der Paarung häutet sich das Weibchen und bildet einen speziellen Brutraum aus, worin es die befruchteten Eier gibt. Dieser Brutraum wird dann mit einer speziellen Flüssigkeit gefüllt, damit die Eier sich entwickeln können. Ein Miniaquarium sozusagen 😉 . Nach 40 bis 50 Tagen schlüpfen die kleinen Asselchen und verlassen dann das „Aquarium“. Am Anfang besitzen sie noch sehr weiche Panzer, die aber schnell aushärten. Damit ist das nächste Problem schon vorprogrammiert, nämlich „Wachstum“. Damit die kleinen Asselchen wachsen können müssen sie sich jedes Mal häuten. Das kann bei einigen Arten bis zu zwei Tagen dauern. Danach wird die abgestoßene Hülle aufgefressen, da sie ja noch wertvolle Nährstoffe und Mineralien enthält. 100% Recycling sozusagen. Nach mehr als ein Dutzend Häutungen sind die Tierchen geschlechtsreif und können eigenen Nachwuchs produzieren. Unsere Asseln können um die 2 Jahre alt werden.
Asseln sind in jedem Kompost gern gesehen
… da sie mit ihren Mundwerkzeugen (Mandibeln) organisches Material zerkleinern. Etwas, das Würmer nicht können. Daher sind Asseln unglaublich nützliche kleine Helfer, wenn es darum geht Nährstoffe wieder in den Kreislauf einzufügen.
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